Ratgeber » Todsünden beim Bewerbungsgespräch

Wenn man sich genug dumm anstellt, dann kriegt ein anderer den Job.

Als engagierter Fotograf schätze ich das rege Gespräch mit Personalchefs, Personalbüros und Firmeninhabern. Dabei höre ich immer wieder Kuriositäten und Geschichten, welche absolutes Unverständnis und Kopfschütteln auslösen.

In diesem speziellen «Ratgeber» habe ich die schlimmsten Dummheiten von Stellensuchenden zusammengetragen… nicht ganz ernst gemeint und trotzdem stets mit einem wahren Kern!

Zu spät kommen / keine Zeit haben.

Wenn ein Bewerber unpünktlich ist und zu spät zum Vorstellungsgespräch kommt, wirft das ein schlechtes Licht auf ihn. Das kann aber noch getoppt werden: Schau auf die Uhr und erkläre dem Personaler, er solle sich beeilen, du hättest nur wenig Zeit.

Bunter Hund

Du möchtest beim Vorstellungsgespräch so richtig auffallen? Dann trage nur nicht die gepflegte Kleidung vom Bewerbungsfoto, sondern ein farbiges, luftiges Hawaiihemd, kurze Hosen, alternativ Jogginganzug, sowie weisse Socken und Sandalen… und wenn du dann auch noch aufs Duschen verzichtest und riechst wie ein nasser Hund, dann dürftest du keine Zeit beim Personalentscheid verlieren…

Vermeide Blickkontakt

Wenn wir schon grad bei Hunden sind: Du hast bestimmt auch gelernt, man solle einem Hund nicht in die Augen schauen, um ihn nicht zu provozieren. Das funktioniert auch beim Vorstellungsgespräch sehr gut: Schau auf den Tisch, an den Boden, auf deine Hände, kritzle auf dem Notizblock rum… aber vermeide jeglichen Augenkontakt mit dem potentiellen Arbeitgeber!

Nutze die Zeit produktiv

Das Vorstellungsgespräch ist eine perfekte Möglichkeit, deinen Musikgeschmack zu präsentieren. Lass dich auf deinem Handy anrufen und achte darauf, dass dein Klingelton so richtig gut in die Szene passt. Hat der Personaler den Song erkannt, kannst du den Anruf entgegen nehmen und seelenruhig weiter telefonieren.

Sei grosszügig!

Hast du es trotz fehlerhaftem Bewerbungsdossier, falscher Anrede und Berufsbezeichnung wider Erwarten zum Vorstellungsgespräch geschafft, dann komm nicht mit leeren Händen. Beschenke den Personaler reich mit Wein, Pralinen und Blumen. Er wird sich bei so viel Aufmerksamkeit wohl fühlen und sich bestimmt nicht für deine Bewerbungsmappe interessieren.

Bring Unterstützung mit!

Der Personalchef möchte dir als Bewerber bestimmt mit vielen Fragen auf den Zahn fühlen. Nimm einfach deine Mutter mit, sie wird dir bestimmt mit grossem Einsatz zu Seite stehen.

Die Lösung in der Not: Die Toilette

Stehst du kurz vor dem alles entscheidenden Händedruck, dann packe deine letzte Chance: Frag mitten im Gespräch, wo sich das Klo befindet und dann verkrieche dich dort für eine lange Zeit… mindestens eine halbe Stunde, besser länger.

Anziehungskraft der Geschlechter

Ganz toll erhöhen sich deine Chancen auch, wenn du mitten im Gespräch Annäherungsversuche machst oder anzügliche Sprüche auf die zartbesaitete Personalchefin loslässt. Ganz generell solltest du deine Eloquenz im Zaun halten und stattdessen Stammtisch-Slang zum Besten geben. Erzähle lieber von deinen Hobbies, Vorlieben und Festen, als dass du auf die Fragen des potentiellen Arbeitgebers eingehst.

Körperhaltung ist wichtig!

Hänge schlaff im Sessel, «gaagele» gelangweilt und hol das Beste aus dir heraus… sprich, bohre in der Nase, kratze am Ohr und ziehe den Rotz immer wieder lautstark hoch. Ich garantiere dir, du wirst damit viel mehr vom Tag haben…

Was stand da noch in der Bewerbungsmappe?

Natürlich hast du bestimmt schon in deiner Bewerbung kräftig deine Fähigkeiten herausgehoben: Als vielsprachiges Sprachengenie, kompetenter Netzwerktechniker aller Technologien und Systeme und Kenner der gesamten Berufsmaterie war die Einladung zum Bewerbungsgespräch einfach nur die logische Konsequenz.

Da kannst du nur hoffen, dass du auf deine Sprach- oder Berufskenntnisse hin getestet wirst. Einen herrlichen Gesichtsausdruck deines Gegenübers dürftest du auch geniessen können, wenn du ab und zu mal ein «Was? Sowas steht in meiner Bewerbung?» oder «Oha, da war mein Ghostwriter beim Lebenslauf wohl etwas zu kreativ!» fallen lässt.

Raucher, Alkohol und andere Laster

Wenn du den Besprechungsraum betrittst und eine Rauchwolke und/oder Alkoholfahne vor dir her schiebst, dann ist dir die sofortige Aufmerksamkeit gewiss. Mit etwas Mut kannst du die Gesprächspartner zusätzlich überraschen: Pack einen Flachmann aus und nimm einen kräftigen Schluck… oder zünde dir ungeniert eine Zigarette an.

Ganz ehrlich… ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Bewerbung!

Ich hoffe, dieser mit Ironie und Sarkasmus gespickte Ratgeber hat dir gefallen… und falls du dich jetzt noch «etwas» seriöser auf dein Bewerbungsgespräch vorbereiten möchtest, dann sehe dich doch auf meiner Website noch etwas um.

Toi toi toi! 😉